Einblicke aus den Workshops mit Praktikern
Im Rahmen des SWEET Lantern WP 5 wurde eine Reihe von drei regionalen Workshops durchgeführt, um mit Praxispartnern aus verschiedenen Unternehmen und Organisationen über die Zukunft der Arbeit und ihre Auswirkungen auf den Energieverbrauch zu diskutieren und den Prototyp eines Simulations-tools zu testen. Diese Workshops fanden in Lugano, Zürich und Sion statt und brachten Teilnehmende aus verschiedenen Sektoren wie der öffentlichen Verwaltung, der Privatwirtschaft und der Forschung zusammen. In den Workshops wurden Erfahrungen ausgetauscht, Wissen ausgebaut und Feedback darüber eingeholt, wie sich verschiedene Arbeitsmodelle auf den Energieverbrauch, das Raummanagement und das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirken.
Erster Halt in Lugano
Unsere Reise begann in der italienischsprachigen Region bei der SUPSI. Der Workshop versammelte Teilnehmende aus Universitäten, Living Labs, dem öffentlichen Sektor und großen Unternehmen. Die Diskussionen konzentrierten sich auf die Chancen und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Umgestaltung von Arbeitsräumen und der Einführung flexibler Arbeitsmethoden.
Die Teilnehmende tauschten sich über Strategien für die Neugestaltung von Büroumgebungen aus, um die Zusammenarbeit und das hybride Arbeiten zu unterstützen. Zu den Themen gehörten das Management virtueller Teams, der Wissensaustausch und die Integration von Personal- und Gebäudemanagementanforderungen. Auch die Bedeutung von integrativem Design und rechtlichen Rahmenbedingungen wurde angesprochen.


In Richtung Norden nach Zürich
Der von der ZHAW moderierte Workshop in Zürich brachte Teilnehmende aus den Bereichen Facility Management und Nachhaltigkeit mit den Forschenden zusammen. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Frage, wie der Energieverbrauch in Bürogebäuden optimiert werden kann.
Die Teilnehmende nannten Belegungsspitzen als Herausforderung und diskutierten Strategien zum Ausgleich der Energielasten. Das Abschalten der Heizung an Tagen mit geringer Belegung wurde als praktikable Option angesehen, abhängig von den technischen Systemen des Gebäudes. Auch die Verpflegungsbetriebe wurden als potenzieller Bereich für Energieeinsparungen genannt. Die Wahl der Mietobjekte war ein weiteres wichtiges Thema, wobei die Teilnehmer anpassungsfähige und energieeffiziente Räume bevorzugten.
Endstation in den Bergen
In Sion brachte der Workshop Akteure aus den Bereichen Logistik, Krankenversicherung, Bankwesen, Produktion und Hochschulbildung zusammen. Das Feedback zum Simulationstool führte zu einem regen Austausch. Die Teilnehmenden betonten, wie wichtig es ist, zwischen voll- und teilflexiblen Funktionen bei der Arbeit zu unterscheiden, insbesondere in kundenorientierten Unternehmen. Rechtliche Einschränkungen (z. B. Regulierungen zur Arbeitszeit) wurden im Zusammenhang mit komprimierten Arbeitsplänen hervorgehoben. Einige Unternehmen wiesen auf Herausforderungen bei der Ausweitung der Fernarbeit auf grenzüberschreitend tätige Mitarbeitende oder Teams hin, die eine regelmäßige Koordinierung erfordern. Hotdesking und Desk-Sharing-Modelle wurden als praktische Lösungen für räumliche Effizienz diskutiert. Alle Beteiligten betonten, wie wichtig es ist, die Auswirkungen auf den Energieverbrauch bereits in frühen Planungsphasen zu berücksichtigen (z. B. beim Gebäudedesign oder bei Mietentscheidungen).


Nächste Schritte und Entwicklung von Instrumenten
In allen drei Regionen bestätigten die Workshops die Relevanz des Simulationstools. Die Praxispartner schätzten die Fähigkeit des Tools, organisatorische Szenarien zu visualisieren und zu vergleichen, Energieauswirkungen zu quantifizieren und Kompromisse zwischen Flexibilität, betrieblichen Anforderungen und Nachhaltigkeitszielen zu ermitteln. Das gesammelte Feedback wird nun in die nächste Version des Tools integriert. Insgesamt schätzten die Teilnehmenden das Simulationstool für seinen praktischen Wert bei der Unterstützung alltäglicher Entscheidungen und langfristiger Szenarienplanung.
Wir suchen derzeit nach Partnern, die daran interessiert sind, das Tool zu testen oder mitzuentwickeln oder einfach ihre Erfahrungen auszutauschen. Jede Organisation, die die Auswirkungen ihrer Entscheide bezüglich Arbeitsmodelle auf den Energieverbrauch verstehen möchte, ist herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden.