Eine Momentaufnahme der Sozial- und Geisteswissenschaften (SSH) in der Energie! Das SSH-Konsortium hat seinen 3. Workshop am 2. Juni 2023 in Energypolis, Sion, abgehalten. Die SSH-Gemeinschaft umfasst Forscher aus den Sozial-, Geistes- und Politikwissenschaften, die ein gemeinsames Interesse am Energiesektor haben. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit der Vision der Gruppe befassen, auf vergangene Workshops eingehen, den jüngsten integrativen Workshop diskutieren und die Bedeutung von Zusammenarbeit und Transdisziplinarität hervorheben. Ziel der SSH-Gemeinschaft ist es, die Kluft zwischen dem Energiesektor und den Sozial-, Geistes- und Politikwissenschaften zu überbrücken. Sie geht von der Erkenntnis aus, dass Energie nicht nur ein technisches Problem ist, sondern in eine breitere Geschichte des Menschen eingebettet ist. Die Energiewende ist eine wissenschaftliche Notwendigkeit, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden, und eine Erzählung, die gesellschaftliche, kulturelle und politische Aspekte umfasst. Die SWEET Lantern bietet mit ihrem Schwerpunkt auf Transdisziplinarität eine Plattform für Forscher, um Verbindungen zwischen den Disziplinen zu erforschen und komplexe Herausforderungen im Energiebereich anzugehen. Rückblick auf vergangene Workshops: Die SSH-Gemeinschaft hat in der Vergangenheit bereits zwei Workshops organisiert, jeder mit einem eigenen Schwerpunkt und eigenen Ergebnissen. Der erste Workshop fand in Martigny statt und wurde vor allem von hochrangigen Forschern besucht. Dieses erste Treffen diente als Plattform, um Diskussionen anzustoßen und den Grundstein für künftige Kooperationen zu legen, ausgehend von der Vorstellung zahlreicher konkreter Forschungsprojekte, die jeder durchführte oder ins Auge fasste. Der zweite Workshop, der in Murten stattfand, war ein Wendepunkt für die SSH-Gruppe. Er bot den Forschern die Gelegenheit, die dringende Agenda für gemeinsame Arbeiten zu erstellen, indem sie die Wirkung als Hauptmerkmal wählten und Forschungsrichtungen identifizierten, die den Energiesektor umgestalten können. Aus dem Workshop, der unter dem Motto living lab stattfand, kristallisierten sich fünf herausragende Themen heraus: dringend, transformativ und unterfinanziert. Diese Themen wurden später in einem kurzen und prägnanten Papier dokumentiert, in dem daran erinnert wird, dass "die Energieforschung (ER) größtenteils in den Zuständigkeitsbereich der harten Wissenschaften, wie Klimatologie, Physik und Ingenieurwesen, fällt. Die Beiträge der Sozial- und Geisteswissenschaften (SSH) werden routinemäßig ausgeklammert und bei Diskussionen über Energiestrategien selten berücksichtigt. Dies ist besonders problematisch, weil die Bürger eine Rolle bei der Dekarbonisierung der Energiesysteme spielen müssen, indem sie lokalere und kollektivere Formen der erneuerbaren Energieerzeugung anstreben, den Energieverbrauch reduzieren und effizienter gestalten und für die notwendigen regulatorischen Änderungen stimmen. Der von der HES-SO Valais Wallis (Institut für nachhaltige Energie) und der Universität Bern (Oeschger-Zentrum für Klimawandelforschung) gemeinsam organisierte dritte Workshop in Sitten hat fünf parallele, hybride Sitzungen abgehalten, die sich jeweils mit einer der gemeinsam identifizierten Prioritäten befassten und den Grundstein für ein Buch legten, das aufzeigt, wie man auf positive Weise einen neuen Weg zur Interaktion mit der breiteren, im Energiebereich tätigen wissenschaftlichen Gemeinschaft aufbauen kann. Auf dem Weg zu einer wirkungsvolleren Energieforschung: Die herausragende Rolle der Sozial- und Geisteswissenschaften Medien : PLOS Climate, UK, Februrary 2023Artikel verfasst von Gracia Brückmann, Universität Bern MEHR ÜBER DIESEN ARTIKEL